Findings – Phonographie Diskurse
Patrick Franke & Chris Weinheimer
Ausgabe #03 – noise
13.07.2015, 20:00h
Kapitaldruck
Karl-Liebknecht-Strasse 36
Leipzig-Süd
Rauschen ist Bestandteil jeder technischen Aufnahme. Mit diesen Begriff
wird in der Informationstheorie das nicht Verwertbare, nicht zur Information
Gehörige bezeichnet.
Aber lässt sich dieses allgegenwärtige „Geräusch“ so einfach in die
Bedeutungslosigkeit hinein bezeichnen?
Der Begriff Lärm dagegen (vom italienischen all’arme) steht ursprünglich
für etwas höchst bedeutsames, „alarmierendes“, das alle anderen Klänge
überlagern soll.
Gleichzeitig dient der Begriff oft zur Kennzeichnung unverständlicher Klänge.
Zwischen diesen Polen bewegt sich die Untersuchung eines Phänomens,
das man auch als akustischen Abfall bezeichnen könnte.
Welt ist ohne Klang, ohne Geräusch nicht denkbar. Die technischen
Geräusche haben inzwischen nahezu die ganze Welt erobert. Kein Ort ohne
Autos, ohne Fluglärm, den Sound von Generatoren oder Klimaanlagen.
Die Futuristen haben den Reiz des Lärms kompositorisch entdeckt und
gefeiert. John Cage hat die Gleichberechtigung aller Klänge thematisiert
und von da ausgehend seinen Weg in die Stille gemacht.
Die Phonographie hat Klänge technisch verfügbar gemacht. Die analoge
Klangsynthese kann Rauschen generieren. Die digitale Technologie kann
es eliminieren.
Die Ökologie muss sich mit dem Gedanken anfreunden, dass der technische
Lärm zu unserer natürlichen Umgebung gehört.
Was ist es? Noise, „nausea“ – eine Krankheit? Oder der unhierarchische
Rausch sämtlicher Frequenzen in gleicher Lautstärke?
Patrick Franke und Chris Weinheimer wollen dieser Frage anhand von
Klangbeispielen und Exkursen in die Kulturgeschichte nachgehen.
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flyer by Nicole Christ: